23.07.2020

Ein Sonografiegerät für die Ukraine

Bereits seit einigen Jahren unterhält die Evangelische Lukas-Stiftung Altenburg freundschaftliche Kontakte zum Sheptytsky Spital im westukrainischen Lviv, ehemals Lemberg. Dreimal im Jahr reisen Mitarbeitende aus Altenburg zur Unterstützung in die Ukraine, zweimal im Jahr werden ukrainische Kolleginnen und Kollegen in der Skatstadt empfangen.

An einer der Reisen nach Lviv nahm auch Dr. Ursula Zippel teil. Die frühere Oberärztin am Evangelischen Kinderhospital in Altenburg und spätere langjährige Chefärztin der Klinik für Kinder- und Jugendmedizin am Klinikum Altenburger Land war entsetzt über die medizinische Ausrüstung im Bereich Ultraschall. Und so fragte die pensionierte Medizinerin nach ihrer Rückkehr bei ihrem ehemaligen Arbeitgeber nach, ob nicht ein für hiesige Verhältnisse ausgesondertes Gerät abgegeben werden könne. Bei Klinikleitung und Medizintechniker Torsten Bär stieß sie auf offene Ohren - gab es doch noch ein Sonografiegerät aus dem Jahr 2008, welches den Anforderungen des Sheptytsky Spitals entsprach. Nachdem geklärt war, dass das Gerät in die Ukraine eingeführt werden darf, war die Abmachung getroffen. Und so freut sich Geschäftsführerin Dr. Gundula Werner: "Mit dem bei uns im Klinikum nicht mehr genutzten Ultraschallgerät können wir sicher eine Menge zur besseren Diagnostik für die Menschen in der Ukraine beitragen."

Wenn demnächst wieder Kolleginnen und Kollegen aus Lviv in der Klinik für Psychiatrie, Psychotherapie und Psychosomatik an der Zeitzer Straße in Altenburg zu Gast sind, können sie das besagte Ultraschallgerät auf der Rückreise mit in die Ukraine nehmen. "Das Sheptytsky Spital ist die einzige christliche Klinik in der Westukraine", erläutert Chefarzt Dr. med. Christian Schäfer. "An und für sich ist die medizinische Versorgung in der Ukraine kostenfrei, die Realität sieht jedoch anders aus. Wer im Krankenhaus nichts bezahlen kann, bekommt nicht die entsprechende Behandlung. Das Sheptytsky Spital versuchht, eine Alternative zu den teuren Privatkliniken und den staatlichen Krankenhäusern zu sein - hier wird wirklich jeder unentgeltlich behandelt."

Das christliche Spital in Lviv lebt von der Unterstützung und dem Engagement der Mitarbeitenden und wird unter anderem von der Gesellschaft für internationale Zusammenarbeit (GIZ) finanziert. Um das Krankenhaus bei seinen vielfältigen und schweren Aufgaben, insbesondere in Zeiten von Corona, zu unterstützen, hat Dr. Christian Schäfer eine Crowdfunding-Kampagne (Spendenaktion) im Internet ins Leben gerufen:

COVID-19 Ukraine: Damit niemand vergessen bleibt

Wer mehr über die medizinische Situation in der Westukraine erfahren möchte oder spenden will, kann sich dort weitergend informieren.