Rückblick zur Woche der seelischen Gesundheit 2025

10.12.2025

Erfolgreiche Veranstaltungsreihe mit starker Gemeinschaft

Die Woche der Seelischen Gesundheit vom 16. - 23. Oktober 2025 war ein bedeutsames Ereignis, das durch die engagierte Arbeit der Organisatoren und eine Reihe wertvoller Veranstaltungen geprägt wurde. Sie bot eine wichtige Plattform für Fachkräfte, Betroffene, Interessierte und Netzwerkpartner, um sich auszutauschen und das Thema psychische Gesundheit in den Mittelpunkt der öffentlichen Diskussion zu rücken.

Der Gottesdienst in der Brüderkirche stellte einen gelungenen Auftakt dar. Es war eine authentische, berührende und stärkende Veranstaltung, die sowohl seelische Stärkung als auch das Gefühl von Gemeinschaft förderte. Besonders geschätzt wurde die Möglichkeit, sich segnen zu lassen, die von vielen genutzt wurde und der Veranstaltung eine tiefere spirituelle und emotionale Dimension verlieh. Der Luthersaal, als Ort der Begegnung, fand bei den Teilnehmenden großen Anklang. Ein ganz besonderer Höhepunkt war der Klinikchor, dessen kraftvolle und zugleich einfühlsame Darbietung die Atmosphäre auf eindrucksvolle Weise bereicherte.

Der TRIALOG, organisiert von der Vorbereitungsgruppe „Altenburger Trialog“, förderte den offenen Austausch zwischen Betroffenen, Angehörigen und Fachkräften auf Augenhöhe. Im Fokus stand das Thema Resilienz. Durch kreative und praxisorientierte Übungen, wie Achtsamkeits- und Atemtechniken, hatten die Teilnehmenden die Gelegenheit, Zugang zu eigenen Ressourcen und stärkenden Themen zu finden. Der TRIALOG schuf nicht nur Raum für wertvolle Gespräche, sondern auch für persönliche Entfaltung und gemeinschaftliche Unterstützung.

Das Netzwerktreffen im Landratsamt Altenburger Land, organisiert von Katja Dreier, war eine hervorragende Gelegenheit für Fachkräfte und Interessierte, neue Kontakte zu knüpfen und bestehende Verbindungen zu vertiefen. Die positive Resonanz und der rege Austausch zwischen den Netzwerkpartnern bestätigten, wie wichtig solche Zusammenkünfte sind. Die Teilnehmenden erhielten wertvolle Einblicke in die Arbeit der verschiedenen Partner und konnten gezielt Kooperationen aufbauen, die auch über die Woche hinauswirken. Besonders bemerkenswert waren die Zuversichtstalks im Rahmen des Netzwerktreffens, moderiert von Lukas Becker und Sandro Vogler. In diesen einfühlsamen Gesprächen gingen die Moderatoren mit Betroffenen ins Gespräch und erfuhren, was ihnen geholfen hat, aus Krisensituationen oder der Sucht herauszufinden. An dieser Stelle möchten wir nochmals unseren herzlichen Dank an die Betroffenen aussprechen, die im Rahmen der Zuversichtstalks ihre persönlichen Geschichten mit uns teilten. Ihr Mut, ihre Erfahrungen offen und authentisch zu berichten, hat maßgeblich dazu beigetragen, das Verständnis für psychische Erkrankungen zu vertiefen und den Dialog in einer respektvollen und einfühlsamen Atmosphäre zu fördern. Ihre Beiträge waren von unschätzbarem Wert und haben die Veranstaltung auf eine ganz besondere Weise bereichert.

Die Filmvorführung von VENA, organisiert von der Suchberatung unter der Leitung von Florian Engelbrecht, stellte ein besonders eindrucksvolles Ereignis dar. Der Film berührte das Publikum tief und regte zu intensiven Reflexionen über gesellschaftliche Herausforderungen im Umgang mit psychischen Erkrankungen an. In der anschließenden Podiumsdiskussion, moderiert von Dr. Swen-Michael Müller, Oberarzt Ev. Lukas-Stiftung, wurden diese Themen differenziert und respektvoll behandelt. Es entstand ein respektvoller Dialog, der ohne Verurteilungen auskam, aber die gesellschaftlichen Herausforderungen klar benannte. Die junge Regisseurin stand dem Publikum offen und kompetent Rede und Antwort und konnte ihre Arbeit sowie die dahinterstehenden Erfahrungsberichte fundiert erläutern. Auch die erfahrene Fachkraft Birgit Weinrich bestätigte in der Diskussion viele kontroverse Themen und trug so zur Vertiefung der Auseinandersetzung bei. Besonders hervorzuheben war die wertschätzende Atmosphäre, die sowohl im Film als auch in der Diskussion zu spüren war – es ging nicht um Schuldzuweisungen, sondern um das Akzeptieren und Verstehen menschlicher Erfahrungen. Der Kinosaal war ausverkauft, und der Abend hinterließ einen bleibenden Eindruck. Zum Abschluss des Abends wurde Lukas Becker für sein herausragendes Engagement in der Suchtprävention geehrt. Die Organisation der Filmausleihe organisierten die Frühen Hilfen. Die erfolgreiche Zusammenarbeit mit dem Kooperationspartner Capitol Altenburg gewährleistete einen reibungslosen Ablauf.

Zuletzt und aufgrund unvorhergesehener Erkrankung des Dozenten, wurde der Vortrag "Die Summe der Süchte bleibt gleich - oder nicht ..." von Prof. Dr. Jochum, Chefarzt des Sophien- und Hufeland-Klinikums Weimar, am 9. Dezember 2025 nachgeholt. In seinem Vortrag ging Prof. Dr. Jochum auf einfache und leicht verständliche Art und Weise auf die aktuelle wissenschaftliche Befundlage zum Thema Suchterkrankung ein. Anhand eines überschaubaren Modells dieser Störung werden mehr oder weniger gut bekannte Phänomene wie Suchtverlagerung und starkes Verlangen nach der Substanz - sogenanntes Craving - erklärt. 

Abschließend lässt sich konstatieren, dass die Woche der Seelischen Gesundheit ein rundum gelungenes Ereignis war. Sie bot nicht nur eine Gelegenheit zum Austausch und zur Vernetzung, sondern auch eine Plattform für praxisorientierte Impulse und tiefgehende Diskussionen. Die engagierte Zusammenarbeit der Organisatoren und die respektvolle Auseinandersetzung mit den Themen psychischer Gesundheit trugen entscheidend dazu bei, das Bewusstsein für dieses wichtige Thema zu schärfen und den Dialog zu fördern.

Wir danken unserem Landrat Uwe Melzer und dem Chefarzt der Evangelischen Lukas-Stiftung, Herrn Dr. med. Christian Schäfer, für ihre wertvollen Beiträge im Rahmen der Woche der Seelischen Gesundheit.

Das Team der Woche der Seelischen Gesundheit in Altenburg