Psychosen

Psychosen sind schwere psychische Störungen, die zeitweise mit einem weitgehenden Verlust des Realitätsbezugs verbunden sind. Betroffene erleben sich und ihre Umwelt stark verändert. Mit Psychosen gehen häufig Symptome wie Wahnvorstellungen und Halluzinationen einher; Auslöser können beispielsweise Erkrankungen des Zentralen Nervensystems, Demenzen oder Gehirntumoren sein. Ebenso können auch Substanzen, die die Hirnfunktion beeinträchtigen (wie zum Beispiel Medikamente oder Drogen) die Ursache einer psychotischen Störung sein.

Die am häufigsten auftretenden Psychosen sind

  • die Gruppe der Schizophrenien
  • Manien
  • schwere Depressionen
  • Mischpsychosen

Schizophrene Psychosen äußern sich häufig in Wahnvorstellungen und Halluzinationen, die in der Regel akustischer Art sind. Der Betroffene hört Stimmen, die ihm Befehle erteilen, schimpfen oder seine Handlungen kommentieren. Häufig gehen auch so genannte Ich-Störungen mit einer schizophrenen Psychose einher: Der Kranke ist beispielsweise überzeugt davon, dass eigene Gedanken von anderen gehört werden können oder dass er fremde Gedanken lesen kann. Häufig werden auch zufällige Ereignisse mit einer Bedeutung für die eigene Person versehen – beispielsweise als verschlüsselte Botschaft. In rund 25 Prozent aller Fälle bleibt es bei einer einmaligen psychotischen Episode; in allen anderen Fällen tendieren die Psychosen ohne Behandlung zu wiederkehrenden Ausbrüchen oder werden zu dauerhaften Störungen.

Affektive Psychosen sind Stimmungs-Störungen. Sie äußern sich entweder als Hochstimmung (Manie), als schwere Depression oder als ständiger Wechsel zwischen den beiden Zuständen. Die Symptome einer schweren Depression münden dabei häufig in der Unfähigkeit, Gefühle wahrzunehmen, in Antriebsarmut und Wahngedanken (zum Beispiel Verarmungswahn). Manien zeigen sich dagegen in Größenideen, die bis ins Wahnhafte reichen, Hyperaktivität, völliger Überschätzung der eigenen Möglichkeiten, in Streitsucht und schamlosem Verhalten.