26.05.2019

Jahresfest 2019

Tolles Jahresfest-Programm begeistert auch 2019 die Besucher

Bereits zum 165. Mal hatte die Evangelische Lukas-Stiftung Altenburg am Wochenende zu ihrem beliebten Jahresfest geladen – und auch in diesem Jahr sind wieder viele Menschen nicht nur aus Altenburg, sondern zum Teil auch weit über die Stadt- und Landkreisgrenzen hinaus, dieser Einladung gefolgt.

Den Auftakt zum Jahresfestes machte ein Symposium mit international renommierten Referenten in der Klinik für Psychiatrie, Psychotherapie und Psychosomatik an der Zeitzer Straße. Unter der Überschrift "Lebenslust … ohne Grenzen?" lockte es zahlreiche Interessierte in den bis auf den letzten Platz besetzten Veranstaltungssaal der Klinik. Nach Grußworten von Landrat Uwe Melzer und Oberbürgermeister André Neumann sowie einer kurzen Einführung von Chefarzt Dr. med. Christian Schäfer referierte zunächst Prof. Dr. Peter Imming von der Martin-Luther Universität Halle-Wittenberg in einem ebenso interessanten wie informativen Vortrag über die Wirkungen und Risiken Körper und Seele entgrenzender Wirkstoffe. Der Hallenser Wissenschaftler zeigte auf, dass man seinen Horizont nicht mit Drogen erweitern kann – gleichzeitig erweiterte er den Horizont der gespannt lauschenden Zuhörerinnen und Zuhörer mit seinem fundierten und umfangreichen Wissen. So erfuhren sie beispielsweise, dass "Heroin" ein im Jahr 1896 eingetragener Markenname von Bayer ist und dass bei uns weitgehend unbekannte Drogen wie "Kath" in anderen Ländern durchaus zu großen gesellschaftlichen Problemen führen. In einem zweiten Vortrag befasste sich dann der in Basel lebende und arbeitende Psychiater und Psychotherapeut Dr. Roland Stettler mit dem Thema "Lebenslust – Wider die Tyrannei des gelingenden Lebens". Er machte dem Publikum in seinem Vortrag auf unterhaltsame Weise klar, dass die Versuche stetiger Selbstoptimierung – bis hin zum Einsatz diverser Apps – leider nicht zu mehr Glück und Zufriedenheit führen. Nicht "Ich" und "Mein", sondern "Wir" und "Miteinander" seien die Grundlagen für ein gelingendes Leben, so Stettler.

Ab zwölf Uhr fand dann bei schönstem Frühlingswetter das beliebte Rahmenprogramm für die ganze Familie auf dem Klinikgelände statt. Neben den zahlreichen Ständen von Einrichtungen und Initiativen war auch das Partnerkrankenhaus der Evangelischen Lukas-Stiftung Altenburg, das Sheptytsky Spital aus dem ukrainischen Lemberg, wieder mit einem Infostand vertreten. Die mit Andriy Lohin angereisten Mitarbeiterinnen verwöhnten mit ihren individuellen Trachten nicht nur die Augen, sondern mit einem typisch ukrainischen Erdbeer-Dessert auch den Gaumen der zahlreichen interessierten Besucher an ihrem Stand. Für die Kinder gab es in diesem Jahr neben Glücksrad, Hüpfburg, Ponyreiten und Schmuck-Bastel-Werkstatt erstmals auch einen vom Team der Tagesklinik für Kinder- und Jugendpsychiatrie um Oberarzt Matthias Bolz organisierten Papierflieger-Wettbewerb.

Weitere Höhepunkte waren am frühen Samstag Nachmittag die Vernissage zur Ausstellung mit Aquarellen und Holzschnitten des international bekannten Malers, Holzschneiders, Bildhauers und Gestalters Andreas Felger, die noch bis zum 15. August im Foyer der Klinik zu sehen ist, sowie das Konzert für Groß und Klein mit Jonathan Böttcher. Im Gegensatz zu den eher flotten und poppigen Sounds der letzten Jahre, waren es in diesem Jahr die leisen, ebenso ausdrucksstarken wie gefühlvollen Songs des Liedermachers, die das Publikum im Halbrund des Amphitheaters begeisterten.

Abschließender Höhepunkt des Jahresfestes war der Kantatengottesdienst "Alles nur nach Gottes Willen" am Sonntag Morgen in der Altenburger Brüderkirche, bei dem die evangelische Theologin und ehemalige Ministerpräsidentin des Freistaates Thüringen, Christine Lieberknecht, eine Predigt zum biblischen Gleichnis vom verlorenen Sohn hielt. Das Gleichnis bildet den Abschluss und Höhepunkt der drei Gleichnisse "vom Verlorenen", die der Evangelist Lukas zusammengestellt hat.